Alles über Stoffwindeln

Alles über Stoffwindeln

Sie sind im Trend und angeblich nicht mehr nur für Extrem-Ökos. Aber das waren sie ja auch nie. Stoffwindeln waren das, womit unsere Großeltern sich abfinden mussten, und wenn man die meisten davon fragt, besteht bei Ihnen großer Neid auf die tollen Wegwerfwindeln. Natürlich hat sich seitdem einiges geändert. Die Windeln sind undurchlässiger und leichter zu reinigen. Ja in jeglicher Hinsicht wurden sie modernisiert und verbessert. Und da fragt man sich doch, ob sie Sinn machen.

Nun, erst mal die Aussagen der Befürworter von Stoffwindeln:

  1. Sie sind viel besser für die Umwelt: Denn schließlich werden Unmengen an Abfällen umgangen. Je nach Quelle wird von etwa 3000-6000 Windeln pro Kind geredet. Damit kann man vermutlich einen ganzen Mülllaster füllen. Und diese Windeln müssen sich auf der Müllhalde zersetzen. Das dauert … ja wie lange denn eigentlich? Man findet Aussagen von 200-500 Jahren.
  2. Sie sind viel günstiger: Man geht von 1000-1500 Euro für all die Windeln aus. Stoffwindeln sind zwar in der Anschaffung teuer, aber sollten auf jeden Fall nur ein paar Hundert kosten. Und natürlich kann man sie für spätere Geschwisterkinder verwenden oder weiterverkaufen.
  3. Natürlich sind Wegwerfwindeln voller Chemikalien und die Größen sind sehr uneinheitlich.

Hier kommen ein paar ernüchternde Fakten zum Schöngerede hinzu. Stoffwindeln müssen gereinigt werden und das hat gleich mehrere Effekte:

  1. Kosten für die Waschmittel, Wasser- und Stromverbrauch gleichen einen Teil der Ersparnis aus.
  2. Die Waschgänge sind keineswegs umweltfreundlich. Wenn Sie keine Berge an Windeln ansammeln, müssen Sie wirklich oft waschen, und wenn Sie die Windeln nicht mit anderer Kleidung zusammen waschen wollen, müssen Sie halbe Ladungen waschen.
  3. Es macht eine Menge zusätzlicher Arbeit, die man als frisch gebackene Eltern nicht unbedingt auf sich nehmen will, und benötigt viel Platz zum Aufhängen oder einen Trockner.
  4. Eigentlich ist aufgrund der Keime ein bleichmittelhaltiges Waschmittel zu empfehlen. Das ist noch schlechter für die Umwelt und möglicherweise nicht so gut für die Haut der Kleinen.
  5. Manche Windeln dürfen/sollen nicht einmal bei 60 Grad gewaschen werden, und das ist für die hygienische Reinigung einfach nicht ausreichend. Gerade wenn mal Krankheitskeime dazwischenkommen, muss desinfiziert werden.

Das widerlegt aber lange nicht die Vorteile, die bestehen. Es ist halt nur alles nicht so rosig, wie angepriesen.

Wenn Sie es sich also zutrauen und Ihren Geldbeutel ein wenig schonen wollen, könnten Stoffwindeln für Sie das Richtige sein. Doch selbst dann würde ich für die ersten Wochen mit äußerst flüssigem Neugeborenenstuhl Wegwerfwindeln empfehlen. Zu dieser Zeit werden Sie auch wirklich keine Lust auf ständige Waschgänge haben.

Wenn Sie allgemein eher zu Wegwerfwindeln neigen, könnten Stoffwindeln aber eine Lösung für später sein, wenn das Kind auf Toilettengänge vorbereitet wird. So oder so müssen Sie sich keineswegs die ganze Zeit auf eine Variante festlegen, und es gibt sogar Leihmöglichkeiten für Stoffwindeln, wenn man einfach mal reinschnuppern möchte.

Ach, übrigens: Wenn Sie wirklich umweltbewusst vorgehen wollen, sollten Sie sich wohl oder übel mit windelloser Erziehung befassen.

Wissen Sie schon, wofür Sie sich entscheiden?

von Philipp, für den Stoffwindeln zu wenig des Guten und windellos zu viel des Guten darstellen, basierend auf dem Eintrag von Fiona

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