Reisetipps für Schwangere

Jetzt ist es eine gute Gelegenheit noch alleine mit Ihrem Partner zu verreisen: in einigen Monaten, wenn Ihr Baby da ist, wird Reisen mit mehr Aufwand verbunden sein. Eine gemeinsame Reise gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Zweisamkeit zu genießen und in entspannter Atmosphäre über das Baby und die Zukunft zu sprechen.

Wie kann ich mit Babybauch sicher reisen?

Wenn es keine Komplikationen bei Ihrer Schwangerschaft gibt, können Sie ganz normal in Urlaub fahren. Besprechen Sie vorsichtshalber Ihren Urlaubsplan mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme, um sicherzugehen, dass Ihrer Reise nichts im Weg steht. Dabei spielt auch eine Rolle, ob Sie mit dem Flugzeug oder über Land reisen werden.

Falls Sie fliegen werden, können Ihnen diese Tipps helfen:

  • Bei den meisten Fluggesellschaften können Schwangere bis zur 35. Oder 36. SSW fliegen. Erkundigen Sie sich vor der Buchung bei Ihrer Fluggesellschaft, welche Regelungen dort gelten. Es kann auch unterschiedliche Richtlinien geben, je nachdem, ob es sich um einen Inlandflug oder einen internationalen Flug handelt.
  • Meiden Sie Langstreckenflüge. Höhenflüge können sowohl bei Ihnen als bei Ihrem Baby zu erhöhtem Herzklopfen und Sauerstoffmangel führen.
  • Falls Sie unter Anschwellungen leiden, ziehen Sie besonders bequeme Kleidung und Schuhe an, und meiden Sie einengende Hosen oder Röcke, sowie Socken mit engem Bund.
  • Erkundigen Sie sich, ob während des Fluges eine Mahlzeit an Bord serviert wird, und ob es Spezialmahlzeiten für Schwangere gibt. Nehmen Sie zusätzlich gesunde Snacks mit, besonders wenn der Flug länger ist.
  • Sorgen Sie für genügend Flüssigkeitszufuhr und trinken Sie reichlich Wasser.
  • Für eine bessere Durchblutung, laufen Sie so oft Sie können, mindestens einmal pro Stunde, ggf. stehen Sie einfach nur kurz auf, um die Beine auszuschütteln.
  • Fragen Sie nach einem Gangplatz, am besten in der Nähe der Toilette.

Falls Sie mit dem Auto (oder Bus bzw. Zug) fahren, achten Sie auf folgendes:

  • Schnallen Sie sich immer an. Der Sicherheitsgurt ist die beste Möglichkeit, Ihre Gesundheit und die des ungeborenen Kindes zu schützen. Es ist wichtig, dass der Gurt straff anliegt: der über das Becken verlaufende Teil muss so tief wie möglich unterhalb des Bauchs geführt werden.
  • Wenn Sie am Steuer sitzen, stellen Sie Ihren Sitz so ein, dass ca. 25cm zwischen Ihnen und dem Airbag liegen.
  • Wenn möglich, teilen Sie sich das Fahren mit Ihrem Partner oder Freunden.
  • Machen Sie öfters Pause, um sich auszustrecken und auf Toilette zu gehen. Es wird ihrer Durchblutung helfen und Ihr Rücken wird es Ihnen nach dem langen Sitzen danken.
  • Ziehen Sie bequeme Kleidung an, die nicht abschnürt – inkl. Socken!

Das größte Risiko und möglicherweise Ihre größte Sorge beim Reisen ist, dass Sie im Fall eines Problems nicht direkt in die Praxis Ihres Frauenarzt oder Hebamme gehen können. Diese Bedenken sind normal, jedoch lassen Sie sich deshalb nicht von Ihrem Urlaub abhalten. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Reise mit dem Baby im Bauch zu planen, unternehmen Sie vor Ort nicht zu viel auf einmal, entspannen Sie sich und haben Sie Spaß!

Zika-Virus Warnung: Zika ist ein Virus, das von Mücken übertragen und durch einen milden und kurzen Infektionsverlauf gekennzeichnet wird. Das Zika-Virus kann jedoch zu schwerwiegenden Missbildungen bei dem ungeborenen Kind führen. Falls Sie schwanger sind oder planen schwanger zu werden, raten Experten von allen nicht-wesentlichen Reisen in Regionen ab, in denen das Zika-Virus verbreitet ist. Das Zika-Virus ist bis jetzt in folgenden Regionen aufgetreten: Zentral- und Süd-Amerika, der Karibik, Süd-Ost-Asien, einigen Inseln des Pazifiks und einigen Ländern Afrikas. In den USA ist das Zika-Virus in Florida aufgetreten. Falls Sie planen, in eine dieser Regionen zu reisen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie sich und das ungeborene Baby am besten schützen können.

Haben Sie auch einen Urlaub geplant?

Geschrieben vom Health & Parenting-Team

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Was ist der Zika-Virus?

Der Zika-Virus wird von Moskitos übertragen und kann bei den Befallenen leichtere Krankheiten auslösen. Eine Infektion mit dem Zika-Virus wird auch mit dem Guilain-Barré-Syndrom in Zusammenhang gebracht, einer bei dem das Nervensystem sich selbst angreift, was Kraftlosigkeit und sogar Lähmungserscheinungen hervorrufen kann. Bei schwangeren Frauen kann der Zika-Virus beim Fötus zu Geburtsfehlern wie Mikrozephalie, gestörtem Wachstum oder Seh- oder Hörproblemen führen. Die Köpfe von Babys mit Mikrozephalie sind für ihr Alter zu klein und häufig ist das Gehirn kleiner und unterentwickelt. Der Zika-Virus wurde auch mit Fehl- und Totgeburten in Verbindung gebracht. Es gibt keine wissenschaftliche Erkenntnis, über die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung des Babys mit dem Zika-Virus. In allen Schwangerschaftstrimestern konnte die Übertragung des Zika-Virus auf den Fötus nachgewiesen werden. Eine der Studien zeigt, dass Mikrozephalie bei 1%-13% von Babies vorkommt, deren Mütter sich im ersten Schwangerschafts-Trimester infiziert haben (Cauchemez 2016). Eine kürzlich in Brasilien erstellte Studie fand in allen Trimestern abnormale Ergebnisse einschließlich Totgeburten, verzögertem Wachstum und Mikrozephalie bei 29% ungeborener Kinder von Müttern mit einer Zika-Virus-Infektion.

Virusübertragende Moskitos fand man in Mittel- und Südamerika, der Karibik, Südostasien, auf zahlreichen Pazifikinseln, in einigen afrikanischen Ländern sowie in Südamerika. Experten prognostizieren, dass das Virus sich weiterhin ausbreiten wird. Hier die Liste der Länder mit hohem, moderatem und geringem Risiko von Zika-Übertragung hier oder hier.

Was sind die Symptome?

Symptome und Anzeichen für eine Zika-Virus-Infektion sind Fieber, Hautausschlag, Gelenk- und Muskelschmerzen und gerötete Augen. Die Inkubationszeit (die Zeitspanne zwischen dem Stich und dem Erscheinen der Symptome) ist beim Zika-Virus 3 bis 14 Tage. Die Symptome dauern normalerweise einige Tage bis zu einer Woche an. Die meisten Leute sehen eine Zika-Virusinfektion als leichte Krankheit ohne länger dauernde Komplikationen an, bei der kein Krankenhausaufenthalt nötig ist.

Zur Erstellung einer Zika-Virus-Diagnose braucht Ihr Arzt den Reiseverlauf und aufgetretene Symptome. Mit Blut- oder Urinuntersuchungen kann das Virus festgestellt werden. Die meisten Menschen mit Zika-Virus haben keine Anzeichen oder Symptome. Daher ist ein Test zu empfehlen, wenn Sie in einem Gebiet mit dem Virus gereist sind oder wohnen.

Es gibt weder eine Schutzimpfung gegen eine Ansteckung mit dem Zika-Virus noch Medikamente zur Behandlung einer Infektion. Normalerweise besteht die Behandlung der Symptome aus einer Kombination von lindernden Maßnahmen wie Ruhe, genügend Trinken und Paracetamol. Zu vermeiden sind Aspirin und nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente.

Wenn Sie schwanger sind

Experten raten, dass Schwangere jede nicht unbedingt erforderliche Reise in die vom Zika-Virus betroffenen Gebiete stornieren oder verschieben soll. Die Wissenschaftler können nicht sagen, ob es einen früheren oder späteren Zeitraum in der Schwangerschaft gibt, in dem Reisen in solche Gebiete mehr oder weniger gefährlich sind.Wenn Sie in einem Gebiet mit Zika-Virus leben oder reisen, dann kann Ihr Arzt einen Bluttest vorschlagen, mit dem der Zika-Status festgestellt wird und eine Utraschalluntersuchung zur Beobachtung des Wachstums Ihres Babys. Diese Tests können auch andere ähnliche Infektionen (z.B. Dengue oder Chikungunya) erkennen.

Falls Sie in einem vom Zika-Virus befallenen Gebiet wohnen oder reisen müssen, empfehlen die Ärzte, sich vor Moskito-Stichen zu schützen durch Einreiben mit den Insektenschutzmitteln DEET (die empfohlene Konzentration von DEET ist von Land zu Land unterschiedlich, besprechen Sie dieses mit Ihrem Arzt), Picaridin, Zitroneneukalyptus Öl, Para-Menthan-3,8-diol und IR3535. Diese Produkte sind ein sicherer Schutz während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Weitere Schutzmaßnahmen

  • Tragen Sie helle, langarmige Oberteile und lange Hosen, die Sie mit einem Insektenschutzmittel eingesprüht haben.
  • Bringen Sie Moskitogitter an Fenstern und Türen an.
  • Hängen Sie ein Moskitonetz um Ihr Bett.
  • Benützen Sie möglichst die Klimaanlage.
  • Leeren Sie alles stehende Wasser in Eimern, Schwimmbecken, Vogelbädern etc. da sie ideale Brutstätten sind.

Der Zika-Virus kann durch sexuellen Kontakt übertragen werden. Wenn Sie schwanger sind, empfehlen die Experten, beim Geschlechtsverkehr ein Kondom zu benutzen oder beim Oralsex ein Spanngummi, oder bis zur Geburt des Kindes komplett auf Sex zu verzichten.

Wenn Sie versuchen, schwanger zu werden

Eine Familie zu gründen ist eine sehr persönliche Entscheidung. Aber ein Gespräch mit Ihrem Arzt über die Risiken vor der Empfängnis kann den Schwangerschaftsausgang verbessern, besonders, wenn Sie in einem Gebiet wohnen oder reisen, in dem sich der Zika-Virus verbreitet.

Ob Sie nun in einem Gebiet mit Zika-Virus leben oder ein solches Gebiet bereist haben und der Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, die Experten empfehlen:

  • Wenn Sie Zika-Symptome haben
    • Frauen sollten mindestens 8 Wochen nach Erscheinen der Symptome warten bevor sie versuchen, schwanger zu werden.
    • Die Wartezeit für Männer beträgt mindestens 6 Monate nach Auftreten der Symptome.
  • Wenn Sie keine Zika-Sympome haben
    • Frauen und Männer sollten 8 Wochen nach Ansteckungsgefahr abwarten vor dem Versuch zu einer Empfängnis.
Wenn Ihr Partner verreist war

Wenn Ihr Partner in letzter Zeit in ein Gebiet gereist ist, in dem eine Ansteckung mit dem Zika-Virus droht, dann könnten er oder sie Sie möglicherweise anstecken und damit Ihrem Baby schaden. Falls keine Zika-Symptome auftauchen, dann warten Sie mit einer Empfängnis mindestens 8 Wochen. Falls er Zika-Virus-Symptome aufweist, dann warten Sie mindestens 6 Monate bevor Sie schwanger werden. Wenn Sie schon schwanger sind, dann benutzen Sie Kondome, um eine Ansteckung zu verhindern, oder verzichten Sie ganz auf sexuelle Kontakte bis zur Geburt Ihres Kindes.

Wenn Sie oder Ihr Partner in einer Region mit Zika-Virus gereist sind, benutzen Sie weiterhin noch einige Monate nach Ihrer Rückkehr Insektenschutz, dann können keine Stechmücken den Virus von Ihnen auf Ihre Familie übertragen.

Kann ich bei der Geburt den Virus auf mein Baby übertragen?

Wenn Sie 2 Wochen vor der Geburt dem Zika-Virus ausgesetzt waren, dann besteht die Möglichkeit, dass das Virus Ihrem Baby während des Geburtsvorgangs übertragen wird. Aber die Experten können nicht genau sagen, ob ein Neugeborenes, das mit dem Zika-Virus infiziert wurde, dieselben Probleme hätte wie ein Foetus.

Wenn Sie sicher oder vermutlich den Zika-Virus haben, dann sollten Sie das Nabelschnurblut Ihres Babys nicht aufbewahren, es könnte mit dem Virus infiziert sein.

Was ist mit dem Stillen?

Es wurden zwar Komponenten des Zika-Virus in Muttermilch gefunden, aber es wurden keine Fälle registriert, in denen der Zika-Virus vom Stillen kam. Muttermilch ist noch immer das Beste für Ihr Baby, selbst wenn Sie dem Zika-Virus ausgesetzt waren. Möglicherweise bildet Ihr Körper Antikörper gegen Ihre Gefährdung und schützt damit Ihr Baby- aber darüber wissen wir noch nichts Genaues.

Kann mein Baby den Zika-Virus bekommen? Wie kann ich es davor schützen?

Moskitostiche sind die häufigste Ursache für eine Zika-Virus-Infektion bei Babys und Kindern. Sie können Ihr Baby schützen durch:

  • Kleidung mit langen Armen und Beinen
  • Legen Sie Moskitonetze über Bettchen, Kinderwagen und Babytrage.
  • Bekämpfen Sie die Moskitos um Ihr Haus herum mit Insektenschutzgittern an Fenstern und Türen und leeren Sie alles stehende Wasser.

Expertenmeinung ist, dass Sie kein Insektenschutzmittel bei Babys unter 2 Monaten (oder mehr, je nach Produkt) anwenden sollten.

Gehen Sie zum Arzt, falls Ihr Kind Zika-Virus Symptome bekommt. Solche Symptome können Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen oder rote Augen sein.

Wo kann ich noch mehr Informationen erhalten?

Bundesgesundheitsministerium https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/2016/infos-zika-virus.html

World Health Organization http://www.who.int/mediacentre/factsheets/zika/en/

US Centers for Disease Control https://www.cdc.gov/zika/pregnancy/

UK NHS http://www.nhs.uk/conditions/zika-virus/Pages/Introduction.aspx

Referenzen

Brasil P, Pereira JP Jr, Raja Gabaglia C, Damasceno L, Wakimoto M, Ribeiro Nogueira RM, et al. Zika virus infection in pregnant women in Rio de Janeiro – preliminary report. N Engl J Med 2016; DOI: 10.1056/NEJMoa1602412.

Cauchemez S, Besnard M, Bompard P, Dub T, Guillemette-Artur P, Eyrolle-Guignot D, et al. Association between Zika virus and microcephaly in French Polynesia, 2013-15: a retrospective study. Lancet 2016; DOI: 10.1016/S0140-6736(16)00651-6.

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